Buchempfehlung für deine LinkedInpräsenz

von | 8. September 2023 | Linkedin | 0 Kommentare

New Networking von Digital You Coach Kathrin Koehler

Kein anderes Buch ist mir diesen Sommer so sehr in meinen LinkedInfeed aufgefallen wie dieses. Die Tendenz, dass ständige Wiederholungen in digitalen Netzwerken anfangen zu nerven, kennst du, oder?

In diesem Fall war es anders. Einer der Gründe dafür: Wann immer jemand ein Posting zu ‚New Networking‘ veröffentlicht (und damit laut Kathrin Koehler den sogenannten ‚digitalen Stehtisch‘ eröffnet hat), wurde in den Kommentaren darunter etwas erlebbar, was in digitalen Netzwerken noch viel öfter passieren darf:

Es fand Austausch statt, der wenig Raum für Ego-Shows gelassen hat, versammelt sich darunter eine Community, die das beherzigt, was ich gerne etwas länglich „Digitale Kommunikation auf Augenhöhe“ nenne.
Und die ist sowohl online als auch offline im 2023 Gold wert.

Außerdem war mir schon nach wenigen Seiten Lesen klar, dass ‚New Networking‘ genau die Themen aufgreift, die meine Kunden im Moment dringend benötigen.

Diejenigen, die mit angezogener Handbremse auf LinkedIn agieren, obwohl sie längst ahnen, wie sehr sie selber, ihr Unternehmen und ihre Mitarbeitenden von einer LinkedInpräsenz profitieren können. Die sich …

  • unsicher sind, dass das Gelike + Geteile auf LinkedIn pure Eitelkeit ist
  • vor Ort zwar sehr gerne neue Kontakte knüpfen – aber bitte nicht online
  • die neue Kommunikationsformen in einer sich schnell verändernden Arbeitswelt suchen und sich Mut, Tipps und Tricks dafür anlesen wollen

Mein erster Eindruck: Kathrin Koehler geht die Herausforderungen, die sich den meisten von uns stellen, wenn wir unsere berufliche Kommunikation in den digitalen Raum erweitern, mit gesundem Pragmatismus an, liefert direkt umsetzbare Ratschläge für deine Onlinepräsenz auf LinkedIn.

Auch mein erster Eindruck: Das Buch liest sich wie ein erfrischender Sprung in den See an einem heißen Sommertag – humorvoll und leicht.

Deshalb: Lass‘ uns eben mal kurz reinspringen!

Digitale Kommunikation – echt oder Fake?

Vor wenigen Tagen war ich in Bremen auf einem i2B (Abkürzung für: Ideas to Business) Event, live und vor Ort in Bremen. Eine unerwartet heißer Abend im September, Weißwein mit viel Eis im Glas, angeregter Austausch mit Blick auf die erleuchtete Weser. Einer mein Gesprächspartner fragte mich: „Das ‚echte‘ Netzwerken kann doch das, was Sie da auf LinkedIn machen, nicht toppen, oder?“

Nein, Netzwerken vor Ort und auf LinkedIn kann man nicht vergleichen. Aber: das eine schließt das andere nicht aus, sie ergänzen sich optimal. Und, da sind Kathrin Koehler und ich uns sehr einig: BEIDE sind ECHT.

Zugegeben: Physikalische Experimente, die die Erdanziehungskraft mit einbeziehen, sind im Präsenznetzwerken spannender, als beim Onlinenetzwerken 😉

Denn das nächste i2B findet erst wieder in mehreren Wochen oder Monaten statt. Aber am nächsten Tag, wenn ich auf LinkedIn einen Beitrag schreibe, kann ich meinen Gesprächspartnern online einen Anlass geben, wieder an unser Gespräch vor Ort anzuknüpfen.

Kathrin Koehler schreibt in ‚New Networking‘ dazu:

 „Indem du aktiv wirst an den virtuellen Stehtischen, baust du Beziehungen zu Menschen asynchron auf und bleibst kontinuierlich ‚im Draht‘ also in Verbindung (…) Wenn du also an den Stehtischen kommunizierst, anstatt nur stumm mitzulesen, dann erhalten deine Kontakte Impulse von dir und Erinnerungen an dich als Person und an deine Themen, die du bewegst oder die dich bewegen. Posting für Posting, Kommentar für Kommentar vertiefen sich deine Beziehungen, ohne dass du bei jeder einzelnen Person einen zusätzlichen Handschlag machen musst.“

Was für sie selbstverständlich kein Argument dafür ist, weniger oder nicht mehr Vor-Ort zu netzwerken. Aber ein Aufruf dazu, die Möglichkeit der Skalierung zu nutzen: indem du durch eigene Beiträge auf LinkedIn an dich erinnerst, den Raum für den inhaltlichen Austausch unter deinem oder den Postings der Anderen nutzt: Und dabei mit deinem Thema, deiner Person präsent bleibst.

Noch mal kurz zurück zu meinem i2B: An dem Abend hatte ich eine sehr sympathische Begegnung, bei der wir beide dachten, uns zu kennen. Erst nach einigem Rätselraten kamen wir darauf, dass wir uns vor längerer Zeit auf LinkedIn vernetzt haben. Der Moment, in dem mein Gegenüber sich erinnerte, klang ungefähr so: „Ach ja, Sie sind die, die sich auch mit dem Thema LinkedIn und Corporate Influencer auskennt. Sie tragen da auf LinkedIn eine türkise Bluse, das sind Sie doch, nicht wahr?“ 

Genau. Die bin ich.

Die gefühlte Nähe, das Erinnern meiner Themen, begründete sich bei meiner Gesprächspartnerin insbesondere darin, dass ich in den Monaten zuvor Kommentare unter Postings zu ihrem Event gesetzt habe – und bei jedem Kommentar mein Profilspruch (… der Satz unter meinem Namen) und Profilbild sichtbar wurde: Das, bei dem ich die türkise Bluse anhabe.

Echte Begegnung, oder nicht?

In dem Fall zumindest: Über einen längeren Zeitraum ganz echt erinnert und mich darüber klar dem Thema LinkedIn zugeordnet. Und danach: die digitale Begegnungserfahrung auf die in Präsenz transferiert. Wir sind leicht ins Gespräch gekommen, hatten sofort Anknüpfungspunkte und gemeinsame Themen. Echter wird es nicht mehr – denn Kontakte hybrid in der Onlinewelt und in Präsenz zu pflegen ist das neue Normal.

„Was soll dieses ganze Gelike und Geteile?“

Stellst du dir die Frage auch manchmal? Kathrin Koehler wurde sie von einem Kunden, einem Hamburger CEO gestellt, sie schreibt:

„… Innerlich rolle ich die Augen zur Decke und denke: ‚Na, das kann ja heiter werden.‘ Vordergründig schwingt bei dieser Frage mit: Ich habe Zweifel. Wozu machen wir das Ganze? Was bringt es mir? Was bringt es unserer Organisation? Schon beim Luftholen realisiere ich:

Seine Frage trifft den Kern.“

Ich habe mich im Buch auf die Suche nach Antworten auf die Frage nach dem Nutzen des ‚Gelike und Geteile‘ gemacht.

Hier sind mal 7 davon:

  • Du kannst dich an die „digitalen Stehtische“ von CEO’s, Führungspersönlichkeiten und Mitarbeitenden gesellen, dich quer zu Hierarchieebenen und ortsunabhängig austauschen: Erfährst die Meinungen deiner Mitarbeitenden, Stakeholder und Kunden
  • Das Digitale bietet Skalierbarkeit in der Kontaktpflege: Leicht erreichst du 100 bis 1000 Ansichten deines LinkedInpostings, tatsächlich sind gelegentlich auch 10.000 oder noch viel mehr Views möglich
  • Du wirst gefunden: Menschen kommen auf dich zu und wollen sich mit dir über Branchenneuigkeiten austauschen, Projekte mit dir initiieren
  • Du erzielst Leads für deine Marketingziele, wie beispielsweise Anmeldungen zu Veranstaltungen oder Downloads von Whitepapers
  • Du kannst neue Mitarbeitende und Kunden gewinnen
  • Du trittst als Experte für dein Thema in Erscheinung
  • Du steigerst das Vertrauen in deine Person, deine Vision oder deinen Auftrag, dein Angebot

Die Grundskepsis des zitierten CEO’s ist weit verbreitet: Das Betreten eines neuen, relativ unregulierten digitalen Raums, die Sorge davor, sich hier vielleicht sogar zu blamieren, trifft eine andere Problematik, die Kathrin Koehler auf Seite 57 von ‚New Networking‘ thematisiert:

„Zum Start gilt: Das Invest an Zeit für den Skillaufbau und die ersten Schritte ist immer höher, als der Return, da sich die Wirkung erst später einstellt. Viele Menschen scheuen daher diesen ersten Aufwand.“

Lohnt sich das ‚Gelike und Geteile‘ trotzdem? Ich sage: Nein, nicht für alle. Nur für diejenigen, die ihre potenziellen Ansprechpartner auf LinkedIn finden (die Chancen stehen aber sehr gut und lassen sie sich in wenigen Minuten über die LinkedIn-interne Suche verifizieren). Diejenigen, die bereit sind, eine Lernkurve zu durchlaufen und Neues auszuprobieren. Und ganz besonders lohnt es sich für diejenigen, die sich klar für ihr Thema positionieren und im besseren Falle die Frage beantworten können: 

„Wo willst du dich hin kommunizieren?“

Denn aus eigener Erfahrung kann ich sagen: LinkedIn kann ein Zeitgrab sein. Hier ein spannender Artikel, den ich lese, dort ein Webinar, da drüben eine lohnende Diskussion um Branchenneuheiten, eine neue Netzwerkanfrage, die ich sichte und beantworte …

Ohne behaupten zu wollen, dass man bei LinkedIn erst dann starten sollte, wenn man seine Ziele glasklar hat: Die Aufmerksamkeit für das Entwickeln einer eigenen Positionierung, stellt aus meiner Sicht einen der wesentlichsten Faktoren dar, um nicht nur Zeit zu verbrennen, sondern einen Return der eigenen zeitlichen Investitionen zu bekommen.

Und, auch das zeigt Kathrin Koehler in ihrem Buch auf: Das Veröffentlichen eigener Inhalte ist um Längen einfacher, wenn man weiß, wo man sich hin kommunizieren will – egal ob durch eigene Beiträge, Vernetzung, Likes oder das Teilen von Inhalten.

Ein letztes Zitat dazu aus ‚New Networking‘:

„Mit dem Festlegen unserer Ziele setzen wir uns selbst auf die Gleise der zielgerichteten Kommunikation. Wenn wir bestimmt haben, was genau wir mit unseren Aktivitäten erreichen wollen, werden wir unsere Sinne schärfen und unsere Kommunikation auf unsere gezielte Positionierung ausrichten, ganz im Sinne der selektiven Wahrnehmung

Infolgedessen grenzen wir uns in den Themen ein und werden dadurch für andere klarer und deutlicher wahrnehmbar. Nun wissen wir, wozu der ganze Aufwand dient und worauf wir Posting für Posting einzahlen. Nun wissen wir, warum wir liken und teilen und an welche Stehtische wir uns gesellen sollten.“

Kathrin Koehler, 2023

Im Juni 23 bin ich der Einladung zum
LinkedIn Local in Berlin gefolgt –
eine entspannte Situation, um
Onlinekontakten live zu begegnen.

Ausprobieren? Hier entlang:

19.9.23 in Berlin und am
16.11.23 in Bremen

Du merkst wahrscheinlich: Ich bin ja schon ein bisschen Kathrin-Koehler-Fan. Und das nicht nur wegen ihres schönen Namens 😉 Sondern weil bei jeder unserer Begegnungen, ob virtuell, vor Ort oder in ihrem neuen Buch, eines immer konsistent war:

Sie wirft nie mit Buzzwords um sich (beim Wort ‚New Networking‘ leuchtet bei mir schnell so ein kleiner Buzzword-Alarm auf) und pflegt, bei aller fachlichen Tiefe, einen Hang zum bodenständigen Pragmatismus. Keine überzogene Perfektionsansprüche, keine one-fits-all Lösungen: Stattdessen stellt sie ganz reale Menschen und deren (Kommunikations-) Erfahrungen und -Ziele in den Mittelpunkt und sucht mit ihnen individuelle Lösungen – angepasste Lösungen an die individuelle Person und eine sich rasant verändernden Berufs- und Kommunikationswelt.

Kathrin Koehler ist mit ‚New Networking‘ eine fachlich umfassende, praxisorientierte und humorvolle Starthilfe für LinkedIn gelungen. Sie macht Mut, sich online zu zeigen und Schritte in Richtung des „positiven Kontrollverlusts“ zu wagen, den persönliche, digitale Präsenzen für uns alle bedeuten.

Dabei packt sie die Perfektionsansprüche am Schlafittchen und räumt eben mal den Weg frei für den Aufbau des nächsten „digitalen Stehtisches“, an dem wir uns begegnen können:

Raum für dein Posting auf LinkedIn. Deine souveräne Onlinepräsenz.

Alle Infos zum Buch auf einen Blick:

New Networking

von Kathrin Koehler

Der smarte Weg zu digitaler Sichtbarkeit und souveränem Netzwerken

Softcover, 2023
XV, 242 S. mit Illustrationen und Grafiken
Vahlen. ISBN 978-3-8006-7074-1

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